Zwischen Rückzug und Klammern: Bindungsangst und Verlustangst in der Beziehung
- Marleen
- 30. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Wenn Nähe schwierig wird
Viele Paare kommen mit einem immer wiederkehrenden Konfliktmuster in die Praxis: Eine Person zieht sich zurück, die andere sucht Nähe. Dabei geht es nicht nur um unterschiedliche Bedürfnisse, sondern oft um tieferliegende Ängste. Bindungsangst und Verlustangst stehen sich dabei häufig gegenüber – zwei unterschiedliche Reaktionen, die in einer Beziehung aufeinanderprallen und Schmerz auslösen können.
Diese Muster entstehen meist früh im Leben, durch Erfahrungen in früheren Beziehungen oder in der Herkunftsfamilie. In der Paartherapie geht es darum, diese Dynamiken sichtbar zu machen, ohne Schuld zu verteilen. Stattdessen lade ich euch ein, zu verstehen, was hinter dem Verhalten des anderen steckt.

Was hinter Bindungsangst steckt
Menschen mit Bindungsangst erleben Nähe oft als überfordernd oder beengend. Sie sehnen sich nach Verbindung, haben aber gleichzeitig Angst, sich selbst zu verlieren oder verletzt zu werden. Rückzug, Schweigen oder das Abwerten von Nähe sind oft Schutzmechanismen. Es geht nicht darum, dass ihnen die Beziehung nicht wichtig ist, sondern dass die Angst vor Vereinnahmung oder Abhängigkeit sehr groß ist.
In der Therapie geht es darum, diesen Schutz zu verstehen. Ich unterstütze euch dabei, den Rückzug nicht als Ablehnung zu sehen, sondern als Versuch, Kontrolle zu behalten. Wenn das gelingt, entsteht Raum für vorsichtige Annäherung.
Was hinter Verlustangst steckt
Verlustängstliche Partnerinnen und Partner spüren den Wunsch nach Nähe sehr stark. Sie suchen Rückversicherung, wollen klären, was los ist, und fürchten, verlassen zu werden. Wenn das Gegenüber sich distanziert, löst das oft Panik oder intensive Emotionen aus. Es kann zu Vorwürfen oder Klammern kommen – ebenfalls Schutzmechanismen, die aus Angst geboren sind.
In der Therapie schauen wir gemeinsam auf diese Bewegungen. Es geht nicht darum, das Verhalten zu verurteilen, sondern es zu verstehen. Denn hinter der Angst steckt oft ein tiefes Bedürfnis nach Sicherheit, Zugehörigkeit und Liebe.
Wie Paartherapie helfen kann
Wenn Bindungsangst und Verlustangst sich begegnen, entstehen oft Missverständnisse. Der eine fühlt sich erdrückt, der andere allein gelassen. In der Paartherapie begleite ich euch dabei, diese Muster zu erkennen und die Gefühle dahinter ernst zu nehmen. Das Ziel ist, neue Wege der Kommunikation zu finden und einander mit mehr Verständnis zu begegnen.
Ich schaffe einen sicheren Raum, in dem beide Seiten gehört werden. Wir arbeiten daran, dass Nähe nicht als Bedrohung, sondern als Einladung erlebt werden kann. Ich gebe euch Impulse und Übungen, um euch wieder aufeinander zuzubewegen.
Wenn euch diese Muster bekannt vorkommen und ihr euch mehr Klarheit und Verbindung wünscht, könnt ihr gerne eine unverbindliches Kennenlerngespräch mit mir buchen.