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Wenn Nähe schwierig wird – Wie Bindungsstile unsere Beziehung beeinflussen

Wie frühe Beziehungserfahrungen unsere Partnerschaft heute prägen

Warum geraten Paare immer wieder in die gleichen Konflikte, selbst wenn beide sich bemühen? Warum reagieren wir manchmal übermäßig empfindlich oder ziehen uns zurück, wenn wir uns eigentlich Nähe wünschen? In meiner Arbeit als Paartherapeutin zeigt sich immer wieder: Der Schlüssel liegt oft in unseren individuellen Bindungsstilen. Also in den Mustern, wie wir Nähe, Autonomie, Vertrauen und emotionale Sicherheit erleben.


Bindungsstile als unbewusste Beziehungsmuster

Bindungsstile entstehen früh in unserem Leben, vor allem durch die Beziehung zu unseren ersten Bezugspersonen. Sie prägen, wie sicher wir uns in der Nähe zu anderen fühlen, wie wir mit Konflikten umgehen und wie wir emotionale Verletzungen verarbeiten. Auch wenn sie im Erwachsenenalter nicht unveränderlich sind, wirken sie oft unbewusst in romantischen Beziehungen weiter.

Bindungsstil Paartherapie Berlin
Welchen Bindungsstil hast du eher?

Zu den häufigsten Bindungsstilen zählen:

  • Sicherer Bindungsstil: Nähe wird als angenehm erlebt, Konflikte können angesprochen werden, Vertrauen ist möglich.

  • Unsicher-vermeidender Bindungsstil: Nähe wird eher als belastend empfunden, Distanz gilt als Schutzmechanismus.

  • Unsicher-ambivalenter Bindungsstil: Nähe wird stark gesucht, aber oft mit Angst vor Zurückweisung verbunden.

  • Desorganisierter Bindungsstil: Wechsel zwischen Nähe und Rückzug, häufig verbunden mit innerer Überforderung.


Stressreaktionen und Schutzstrategien in Beziehungen

In konflikthaften oder emotional aufgeladenen Situationen greifen viele Menschen (oft völlig unbewusst) auf erlernte Stress- und Schutzstrategien zurück. Wer einen vermeidenden Bindungsstil entwickelt hat, zieht sich bei Konflikten vielleicht emotional zurück, schweigt oder blockt ab. Menschen mit einem ambivalenten Bindungsstil neigen dagegen häufig dazu, laut zu werden, zu klammern oder stark emotional zu reagieren, weil sie sich schnell verlassen fühlen.

Diese Schutzstrategien machen kurzfristig Sinn. Sie sollen Sicherheit herstellen. Langfristig können sie jedoch die Verbindung zum Partner oder zur Partnerin belasten. Es entstehen Missverständnisse, wiederkehrende Konflikte und ein Gefühl, dass man sich gegenseitig nicht wirklich erreicht.


In der Paartherapie sichtbar machen, was darunter liegt

In meiner Praxis unterstütze ich Paare dabei, diese automatischen Muster zu erkennen und zu verstehen. Es geht nicht darum, „falsches“ Verhalten zu korrigieren, sondern die inneren Beweggründe dahinter sichtbar zu machen. Hinter einem Rückzug steckt oft Angst. Hinter lautem Streit oft ein Bedürfnis nach Sicherheit.

Indem wir den Bindungsstil jedes Einzelnen achtsam betrachten, entsteht Raum für neue Formen der Verbindung. Für ein gegenseitiges Verstehen, das über das bloße Verhalten hinausgeht.


Veränderung ist möglich

Bindungsstile sind kein Urteil. Sie sind ein Ausgangspunkt. Mit der richtigen Begleitung können Paare neue Erfahrungen machen, neue Beziehungssicherheit aufbauen und andere Wege im Miteinander entwickeln. Das erfordert Zeit, Geduld und Bereitschaft, aber es ist möglich.


Ich begleite euch auf diesem Weg

Wenn ihr merkt, dass ihr euch immer wieder in den gleichen Mustern verliert oder eure Kommunikation blockiert ist, kann Paartherapie helfen. In einem geschützten Rahmen schauen wir gemeinsam, wie eure individuellen Bindungserfahrungen eure Beziehung heute beeinflussen und wie ihr neue Wege finden könnt, einander wirklich zu begegnen.

Ich arbeite in meiner Privatpraxis in Berlin-Mitte oder online.




 
 
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